Mal ehrlich: Wie gestört ist ein Mensch, der Vergnügen darin findet, ein Tier aus purer Lust am Töten umzubringen? Stichwort Großwildjagd: Da bezahlen Leute tatsächlich immer wieder eine große Summe Geld, um einen Elefanten, einen Löwen oder ein Nashorn erlegen zu dürfen. Anschließend posieren sie mit stolz geschwellter Brust über dem Kadaver. Diese Art des Tötens verfolgt keinerlei Nutzen. Weder der Nahrungsbeschaffung noch dem Tierschutz (auch wenn letzteres gerne behauptet wird). Die eine Seite verdient Geld, die andere Seite kann ihrer krankhaften Veranlagung nachgehen. That’s it. Wie jetzt bekannt wird, sitzen in Thüringens Umweltministerium offenbar noch weitere schießwütige Beamte.
Nein, illegal war das nicht, was Udo Wedekind im Dezember 2013 während seines Urlaubs in Botswana angestellt hat. Mit einer von den dortigen Behörden vergebenen Jagdlizenz durfte sich Wedekind auf die Pirsch begeben und den nach Medieninformationen rund 40 Jahre alten Elefanten niederstrecken. Peinliche Details am Rande: Wie SPIEGEL ONLINE berichtet, habe Wedekind den Elefanten offenbar nicht gleich erwischt sondern musste zahlreiche Schüsse abgeben, bis das Tier endlich tot war.
Mehr als 20 Schüsse soll Wedekind auf das Tier abgegeben haben, bis es endlich erlegt war. Der angeschossene Elefant soll dabei längere Zeit versucht haben zu flüchten. Quelle: Spiegel Online
Was für ein Held. Vielleicht nimmt er das nächste Mal ein Schnellfeuergewehr mit, da erwischt man die Tiere auf jeden Fall. Es ist ja ohnehin ein offenes Geheimnis, dass bei so mancher Großwildjagd nachgeholfen wird, damit die zahlenden „Kunden“ – oft völlig miserable Schützen – unbedingt ein Erfolgserlebis haben.

Elefanten in Namibia: Die einzige „Bewaffnung“ bei der Tiersafari sollte eine Kamera sein. Hier: Elefanten im Etosha-Nationalpark, Namibia. Foto: Dennis Knake, 2009
Schießwütige im Umweltministerium
Aber damit nicht genug. Wie die Thüringer Allgemeine heute berichtet, besteht offenbar ein großer Wettstreit unter den Beamten des Umweltministeriums wer die dicksten Eier, pardon, die größten Trophäen hat. So berichtet die Zeitung von speziellen Regelungen in der Jagdordnung, die den Beamten den Abschuss der größten Hirschböcke im Land ermöglichen sollen.
Drei besonders ranghohe Beamte des von Agrarminister Jürgen Reinholz (CDU) geführten Hauses hätten spezielle Ausnahmeregelungen „aus Jagdneid“ gegenüber den normalen Forstbeamten durchsetzen lassen, heißt es in dem Schreiben. […] Darüber hinaus hätten die hohen Beamten keinerlei Interesse daran, die Bemühungen der Förster bei der Senkung der Wilddichte zum Schutz der Wälder zu senken. Quelle: Thüringer Allgemeine
So ist das also. Das Umweltministerium wird zur Spielwiese schießwütiger Hobbyjäger, denen der Umweltschutzaspekt offenbar am Allerwertesten vorbei geht. Hauptsache ballern, hauptsache auf Staatskosten.
Man muss sich schon um den Geisteszustand dieser Staatsdiener sorgen. Offenbar sind nicht die Kids am Computer mit ihren Ballerspielen eine Gefahr für unser Land, sondern außer Kontrolle geratene Irre mit Jagdschein, die ihren Job und unsere Wälder für ihre krankhaften Freizeitvergnügen mißbrauchen.